15. Nov 2022
Das von Bauenschweiz und Mitgliedverbänden initiierte Vergabemonitoring soll die Umsetzung des neuen Beschaffungsrechts anhand einer zeitnahen, datenbasierten und übergeordneten Analyse der Ausschreibungen messen. Kernstück bildet eine digitale Plattform, welche Beschaffungsdaten von der Ausschreibeplattform simap.ch abgreift, in statistisch verwertbare Indikatoren umwandelt und in einem Quartalsbericht öffentlich publiziert.
Das revidierte und zwischen Bund und Kantonen harmonisierte Beschaffungsrecht ist ein Meilenstein für die Bauwirtschaft. Neu geht der Zuschlag statt an das «wirtschaftlich günstigste» an das «vorteilhafteste» Angebot. Die Qualitätskriterien werden gegenüber dem Preiskriterium deutlich gestärkt.
Das von Bauenschweiz und Mitgliedverbänden initiierte Vergabemonitoring soll die Umsetzung dieses Kulturwandels anhand einer zeitnahen, datenbasierten und übergeordneten Analyse der Ausschreibungen messen. Kernstück bildet eine digitale Plattform, welche Beschaffungsdaten von der Ausschreibeplattform simap.ch abgreift, in statistisch verwertbare Indikatoren umwandelt und in einem Quartalsbericht öffentlich publiziert.
Damit liegt eine datenbasierte Einsicht in die Praxis der öffentlichen Ausschreibungen aus Sicht der Bauwirtschaft vor.
Die erste Analyse zeigt, dass die neuen Instrumente des Beschaffungsrechts vermehrt, aber erst bescheiden Eingang finden in den Praxisalltag der Vergabebehörden:
Wir stehen aber erst am Anfang. Es braucht weitere Anstrengungen von allen Beteiligten, um klare, nachvollziehbare und planbare Kriterien zu schaffen. Die Sensibilisierung auf Anbieterseite und bei den ausschreibenden Stellen ist zentral für das Verständnis, dass die neue Vergabekultur eine Chance ist, die Qualität von Bau- und Infrastrukturprojekten zu stärken.
Das harmonisierte Recht sieht ein zentrales Publikationsorgan für Ausschreibungen der öffentlichen Hand vor, welches mit simap.ch bereits existiert. Wir dürfen deshalb in Zukunft mit mehr und qualitativ besseren Daten rechnen.
In der nächsten Ausgabe des Vergabemonitors im 1. Halbjahr 2023 werden wir den Monitor weiterentwickeln, seine Aussagekraft verbessern und stärkere Fokuspunkte setzten. Da Kantone und Gemeinden rund 80% aller öffentlichen Ausschreibungen stellen, kommt deren Beobachtung eine besondere Bedeutung zu.