16. Mär 2022

Bauenschweiz Sessionsanlass: Spannungsfeld Lärmschutz und Siedlungsentwicklung

Am 15. März 2022 fand der Sessionsanlass des Dachverbands Bauenschweiz und der beiden Mitglieder Entwicklung Schweiz und SIA statt. Thema war die USG-Vernehmlassung zu «Lärmschutz und Siedlungsentwicklung». Der Fokus lag auf der praktischen Umsetzung, der konsolidierten Stellungnahme von Bauenschweiz und dem politischen Bezug durch den Initianten Nationalrat Beat Flach.

Der Dachverband Bauenschweiz und die beiden Mitgliedsverbände Entwicklung Schweiz und SIA luden am 15. März 2022 zum Sessionsanlass der Frühjahrssession in den Schweizerhof in Bern ein. Präsident Ständerat Hans Wicki ging in seiner Begrüssung kurz auf die ausserordentliche Lage rund um den tragischen Krieg in der Ukraine ein. Dieser hat neben dem menschlichen Leid für das Land auch verehrende wirtschaftliche Folgen. Zusammen mit den Sanktionen gegen Russland wirken sich diese auch auf den Welthandel aus. Sprunghafte Teuerung von Rohstoffen oder Lieferverzögerungen sind beim Baumaterial wie Stahl oder Holz bereits spürbar. Bauenschweiz steht im Dialog mit den Bauherren, um diese Herausforderung gemeinsam zu stemmen, um Verzögerungen oder sogar Baustopps und somit negative volkswirtschaftliche Folgen zu verhindern. Wie während der Pandemie, ist auch in der aktuellen Situation eine partnerschaftliche Zusammenarbeit aller am Bau beteiligten Akteure wichtig.

Thema des Anlasses war das Spannungsfeld zwischen Lärmschutz und Siedlungsentwicklung. Die Bauwirtschaft hat Ende 2021 eine konsolidierte Stellungnahme zur Vernehmlassung «Änderung des Umweltschutzgesetzes (USG) zu Altlasten, Lärmschutz und Umweltstrafrecht» eingereicht. Die Revision hat zum Ziel, den Lärmschutz und die Siedlungsentwicklung nach innen besser aufeinander abzustimmen. Bauenschweiz unterstützt die Stossrichtung der Vorlage, die Rechts- und Planungssicherheit für ressourcenschonende Bauprojekte schafft. Zurzeit werden die Vernehmlassungsantworten ausgewertet, der nächste Schritt wird die parlamentarische Phase sein, wenn das Dossier in die Umweltkommission kommt.

Bauenschweiz ist bemüht, den Dialog zur Herausforderung von Lärmschutz in der Siedlungsentwicklung früh mit Vertreter:innen von Politik, Verwaltung und Wirtschaft zu starten und einen Einblick in die Projektrealisierung zu geben. Der Abend begann mit drei Inputreferaten als Diskussionsgrundlage zum Thema. Den Einstieg machte Dr. Sibylle Wälty vom ETH Wohnforum mit einem Input zum Zielkonflikt zwischen Lärmschutz und Verdichtung. Es folgte eine fachliche und praxisnahe Einordnung des Themas. Lorenz Textor von Implenia zeigte das Spannungsfeld von Lärmschutz und Siedlungsentwicklung an einem konkreten Projekt auf. Schliesslich wurde der Bogen zur politischen Arbeit geschlagen. Nationalrat Beat Flach hat die politische Diskussion rund um das Thema Lärmschutz und Siedlungsentwicklung ausgelöst. Seine Motion wurde 2018 von beiden Räten angenommen. Die Siedlungsentwicklung nach innen soll nicht durch unflexible Lärmmessmethoden behindert werden. Er warf in seinem Referat einen Blick auf den aktuellen und weiteren politischen Weg.

Der nächste Anlass während der Sommersession findet am 14. Juni 2022 statt zum Thema «Zirkuläre Bauprodukte für eine kreislauffähige Bauwirtschaft». Die inhaltliche Verantwortung dieses Anlasses wird die Stammgruppe Produktion & Handel übernehmen.