10. Jan 2023

Neujahrsgruss: Improvisation, Innovation und Zusammenarbeit

Neujahrsgruss: Improvisation, Innovation und Zusammenarbeit

Bauenschweiz-Präsident Ständerat Hans Wicki blickt auf das bevorstehende Jahr. Welche Themen beschäftigen die Bauwirtschaft? Welchen Fokus setzt Bauenschweiz?

Liebe Mitglieder, geschätzte Leserinnen und Leser

Wir haben es in den letzten Jahren immer wieder geschafft mit Improvisation, Innovation und einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit Lieferengpässe und volatile Preise abzufedern. Darauf können wir stolz sein. Während der herausfordernden Pandemie 2020 und 2021 konnte sich die Bauwirtschaft als starke Stütze der Schweizer Wirtschaft bewiesen. 2022 hat uns erneut gefordert. Der tragische Krieg in der Ukraine hat für die Region und das restliche Europa starke wirtschaftliche Folgen, die sich zusammen mit den Sanktionen gegen Russland auf den Welthandel auswirken. Die Folgen spüren wir immer noch in der täglichen Arbeit und bei der Energieversorgung.
Auch fürs 2023 gilt mehr denn je: Es braucht in diesen aussergewöhnlichen Zeiten noch mehr von dieser partnerschaftlichen Zusammenarbeit in gegenseitiger Fairness unkompliziert und mit Augenmass. Bauenschweiz setzt sich für eine Verbesserung der Zusammenarbeitskultur im Bauwesen ein, unterstützt die bereits zahlreichen Initiativen der Mitgliedverbände und sucht den Dialog zu Bauherrinnen und Bauherren.

Eine starke Zusammenarbeit auf Augenhöhe braucht es auch weiterhin bei der Umsetzung des neuen Beschaffungsrechts. Wir haben es erst geschafft, wenn der Qualitätswettbewerb den Preiswettbewerb auf allen drei föderalen Ebenen bei den Ausschreibungen abgelöst hat und wenn die Zusammenarbeit der Beschaffungsstellen und Anbieter auf Vertrauen basiert. Dies gilt es in den kommenden Jahren zu messen und den Kulturwandel mit Instrumenten wie dem Vergabemonitor oder Publikationen wie von Dr. Mario Marti zu unterstützen.

Nebst dem Beschaffungsrecht und energiepolitischen Themen werden uns 2023 vor allem folgende nationale politische Dossiers fordern:

  • Das Thema Kreislaufwirtschaft und Modernisierung des Gebäudeparks. Dazu gehört sowohl die Teilrevision des Umweltschutzgesetzes (USG) mit Fokus Kreislaufwirtschaft, an deren Vernehmlassung Bauenschweiz teilnahm, als auch die Revision des CO2-Gesetzes für die Zeit nach 2024 - damit die Sanierungsquote von 3 Prozent bei den Gebäuden erreicht werden kann, müssen bestehende Hürden und Regulierungen abgebaut werden.
  • Der Entscheid, ob der Landschaftsinitiative mit RPG II (Bauen ausserhalb der Bauzone) ein Gegenvorschlag gegenübergestellt wird. Bauenschweiz würde es begrüssen, wenn kein Gegenvorschlag aber eine zukunftsgerichtete Verbesserung des RPG gemacht werden kann.
  • Die parlamentarische Debatte zum Bauvertragsrecht, die im ersten Halbjahr erwartet wird. Bauenschweiz setzt sich seit Jahren gegen einen Konsumentenschutz im Bauwesen ein, die Vernehmlassungsvorlage zeigte in die richtige Richtung.
  • Die Umsetzung des Kartellrechts mit der kleinen Revision und den überwiesenen Motionen Wicki und Français.
  • Die Vorbereitung auf die Revision der Bauprodukteverordnung und damit den Nachvollzug der EU-Vorgaben ab ca. 2024.

Herzliche Grüsse und alles Gute fürs neue Jahr

Ständerat Hans Wicki
Präsident Bauenschweiz