Aus den Stammgruppen: Bauhauptgewerbe

Autorin: Christiane Zwahlen, stv. Geschäftsführerin Entwicklung Schweiz

Als Laie mag einem das Bauhauptgewerbe als ein Sektor erscheinen, der sich technologisch weiterentwickelt aber sich generell kaum neuen Herausforderungen stellen muss. Wie so oft greift eine pauschale Einordnung zu kurz und umschreibt nur einen Teil der Umstände. Das Bauhauptgewerbe entwickelt sich stetig und die Herausforderungen bleiben nicht gleich: sie sind einem permanenten Wandel ausgesetzt.

Die Komplexität der Bauvorhaben nimmt seit Jahrzehnten zu. Die Pandemie und darauffolgend der Angriffskrieg in der Ukraine haben eine zusätzliche Komplexität hervorgerufen in der Form der Teuerung und von Lieferkettenengpässen. In der Krise kann man bekanntlich wachsen und neue kreative Lösungen erarbeiten. Mut und Offenheit sind dabei gefragt. Und auch eine Veränderungsbereitschaft, die alle einbezieht, muss vorhanden sein, denn: schwierige Zeiten eignen sich wenig für einseitiges Handeln. Das Bauhauptgewerbe erachtet eine partnerschaftliche Zusammenarbeit als weit mehr als eine zeitlich begrenzte Krisenmassnahme. Im Fall der Teuerungsspirale und dem Umgang mit Lieferengpässen in der Versorgung mit Baumaterial, muss eine partnerschaftliche Ausgestaltung der Verträge oberstes Ziel sein. Ein Zusammenarbeitsmodell setzt Anreize für einen gemeinsamen Projekterfolg, lehnt eine einseitige Risikoverteilung ab und befasst sich ausgewogen mit möglichen Zielkonflikten. Langfristig profitieren alle Parteien davon. Darüber hinaus findet eine gesamtheitliche Betrachtung statt und die beteiligten Anspruchsgruppen werden zum frühestmöglichen Zeitpunkt einbezogen.

Aus Überzeugung macht sich die Stammgruppe für eine gemeinsam erarbeitete und nachvollziehbare Regelung auf partnerschaftlicher Ebene und mithilfe von zukunftsgerichteten Zusammenarbeitsmodellen stark.