30. Okt 2023

Energieeffiziente Beleuchtung

Beleuchtungen verbrauchen 12% des Stroms in der Schweiz. Wie kann ihre Energieeffizienz verbessert werden?

Beleuchtung

Die Zukunft ist LED. 

Denn LED-Lampen verbrauchen rund 50% weniger Strom als herkömmliche Leuchtstofflampen, haben eine lange Lebensdauer und können problemlos entsorgt werden. Dazu kommt, dass sie im Gegensatz zu den weit verbreiteten Leuchtstofflampen weder Quecksilber noch andere gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten. 

Vorteile auf einen Blick

  1. Energieeffizienz: LED-Leuchten verbrauchen deutlich weniger Strom als die alternativen Leuchten, was auch zu tieferen Energiekosten führt.

  2. Langlebigkeit: LEDs haben eine lange Lebensdauer (bis zu 50'000 Stunden) und erfordern weniger Wartung.

  3. Lichtqualität: LEDs erzeugen helles und klares Licht. Dadurch wird die Produktivität am Arbeitsplatz gesteigert und das Unfallrisiko minimiert.

  4. Dimmfunktion: Die meisten LEDs sind dimmbar und ermöglichen es, die Beleuchtungsstärke den eigenen Bedürfnissen nach anzupassen.

  5. Umweltfreundlichkeit: LEDs enthalten keine für den Menschen oder die Umwelt schädlichen Substanzen und sind recycelbar.

Intelligente Steuerung

Zu einer effizienten Beleuchtung gehört nicht nur die Umstellung auf die LED-Technologie. Mindestens genauso wichtig ist die intelligente Lichtsteuerung. Mit der Kombination einer LED-Beleuchtung und intelligenter Steuerung dieser kann anstatt 50% bis zu 95% Strom gespart werden.

Zwei Praxisbeispiele illustrieren die Möglichkeiten, die damit entstehen.

Best Practice

Praxisbeispiel 1: Beleuchtungssanierung Treppenhaus

In den Treppenhäusern und Kellern der Siedlung «Rütihof, Zürich-Höngg» wurden Kompaktleuchtstofflampen durch intelligente, vernetzte LED-Leuchten mit integrierten Tageslicht- und Präsenzsensoren ersetzt. 

Integrierte Präsenzsensoren erkennen Personen und schalten automatisch ausreichend Licht ein. Dank der Vernetzung der Leuchten und Sensoren über Bluetooth werden Personen sicher und mit gutem Licht durch die Treppenhäuser begleitet. Die Beleuchtungsanlage verfügt somit über Schwarmintelligenz, das heisst das Licht bewegt sich immer mit der Person mit, da wo es gerade gebraucht wird. 

Mit der neuen Beleuchtung konnte der Energieverbrauch um 42% gesenkt werden. Durch die intelligente Lichtregelung konnten zusätzliche 53% eingespart werden. Insgesamt wurde so eine Reduktion des Energieverbrauchs um 94% erreicht!

Zusätzlich wurde die mittlere Beleuchtungsstärke mit neu 80 Lux auf mehr als das Doppelte im Vergleich zur alten Beleuchtung erhöht.

Stromverbrauch pro Jahr

Intelligente Steuerung kann eine grössere Wirkung als ein Technologiewechsel haben.

Praxisbeispiel 2: Beleuchtungssanierung Produktionshalle

In den Industriehallen der SIG allCap AG in Neuhausen wurde die in die Jahre gekommene Beleuchtung ebenfalls mit effizienten LED-Leuchten ersetzt. Zusätzlich dazu, hat man die Beleuchtungsanlage mit Tageslichtsensoren ausgerüstet. 

Der Mitarbeitenden in der Fabrik sind auf gute Beleuchtung angewiesen, um präzise arbeiten zu können. Mithilfe der LED-Technologie stieg die Beleuchtungsstärke von 300 auf 500 Lux. 

Wie schon im ersten Beispiel macht aber auch hier nicht die LED-Technologie alleine den grössten Unterschied. Diese führte lediglich zu 10% weniger Stromverbrauch. Die Tageslichtsteuerung hingegen ermöglichte tagsüber eine Stromeinsparung von 55%. 

Sheddach

Das Sheddach lässt starken Tageslichteinfall zu und zeigt, dass bereits bei der Architektur eines Gebäudes der Lichteinfall berücksichtigt werden sollte. 


Förderbeiträge

Wollen Sie Ihre Beleuchtung erneuern? Der Bund subventioniert Massnahmen zur Energieeffizienz. Wenn Sie also eine bestehende Beleuchtung durch LED ersetzen oder ein neues Steuerungs- und Regelungssystem einführen möchten, informieren Sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten zur Finanzierung.

ProKilowatt

ProKilowatt ist ein Programm des Bundesamtes für Energie zur Förderung von Stromsparmassnahmen. 

Unternehmen, Industrie, Gemeinden sowie Haushalte können Anträge für Subventionen einreichen, solange sie noch nicht mit der Umsetzung der Effizienzmassnahmen begonnen haben. 

Bei kleineren und mittleren Projekten mit Investitionskosten unter CHF 300'000 ist ein Förderbeitrag sicher. Bis zu max. 30% der Investitionskosten können übernommen werden. Die genaue Höhe variiert je nach Projekt. 


Regulierung

Die Umstellung auf LED wird vielerorts auch aus praktischen Gründen erfolgen. Nachdem die klassische Glühlampe sowie die meisten Halogenlampen aufgrund ihrer schlechten Energieeffizienz sowohl in der Schweiz als auch in der EU bereits verboten wurden, werden nun auch die Leuchtstofflampen (T8 und T5) sukzessive vom Markt verschwinden. Grund dafür ist ein Import- und Herstellungsverbot. Dieses wurde aufgrund der enthaltenen Schadstoffe sowie der niedrigen Energieeffizienz erlassen und ist bereits in Kraft. Der Weiterverbrauch, Verkauf und Handel sind noch erlaubt. Auf lange Sicht wird jedoch kein Weg an LED verbeiführen. 

Quelle und weitere Informationen

Für weitere Praxisbeispiele und genauere Informationen bezüglich Sanierungsvarianten und Checklisten empfehlen wir folgende Publikation:

EnergieSchweiz (2023): Merkblatt «LED-Beleuchtung ersetzt die Leuchtstofflampe» (PDF)