03. Okt 2022

Bauenschweiz im Fokus: Vorstand Michael Tschirky

In unserer neuen Serie «Bauenschweiz im Fokus» erfahren Sie ab sofort mehr über unseren Verband. Heute stellen wir Ihnen unser Vorstandsmitglied Michael Tschirky vor. Er präsidiert die Stammgruppe Gebäudehülle und Ausbaugewerbe.  

Mike Tschirky

1. Warum engagierst du dich für die Bauwirtschaft?

Die Bauwirtschaft ist mitunter eine der wichtigsten Branchen überhaupt. Sie schafft die Arbeits- und Wohnorte für uns alle, ist für unser Wohlbefinden zentral und ist auch immer am Puls der Zeit. Dabei fällt insbesondere der Elektrobranche als Teil der Gebäudetechnik eine zentrale Rolle zu, da wir nicht nur für die Elektrifizierung der Werkstätten und Haushalte sorgen, sondern auch immer Treiber für gesamtgesellschaftliche Innovationen sind. Es ist diese Wichtigkeit und diese Dynamik, die mich schon immer fasziniert haben und für mich die Motivation darstellen, mich so stark für die Branche einzusetzen.

2. Welches sind aus deiner Sicht die zentralen Herausforderungen und Chancen der Branche?

Aufgrund der globalen Herausforderungen wie digitaler Transformation, effizientem Ressourceneinsatz und auch nachhaltiger Mobilität wird die Bedeutung der Branche weiterwachsen. Fachkompetenz und Qualitätsverständnis werden deshalb immer wichtiger. Zudem stehen wir aktuell vor der durch den Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden Sanktionen gegen Russland bedingten ausserordentlichen Teuerungssituation nicht nur beim Baumaterial. Es ist weiterhin mit Preissteigerungen und Lieferverzögerungen mit erheblichen Konsequenzen zu rechnen. Die aktuelle politische Lage in Europa führt zudem zu einer Verknappung von Strom und Gas. Wir als Mitglieder der Energiespar-Alliance fordern unsere Mitglieder auf, Energie zu sparen, um sicher durch den Winter zu kommen. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst im Wissen, dass der Gebäudepark 45% des Energiebedarfs verbraucht und für ein Drittel des CO2 Ausstosses verantwortlich ist.

3. Ein Thema, das die Branche aktuell stark beschäftigt, ist der Fachkräftemangel. Wie erlebst du das und welche Lösungsansätze siehst du?

Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig und dies über alle Branchen. Auf Grund der gesellschaftlichen Entwicklungen sind flexible Lösungen gefragt, um die Bedürfnisse der Arbeitnehmer zu erfüllen. Starres Verharren in Modellen von Wochenarbeitszeiten entsprechen nicht mehr der Denkweise der heutigen Generationen. 

Persönlich will ich agieren und nicht reagieren, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Aus diesem Grund habe ich in meinen Firmen seit Mai die 4 ½ Tage mit grossem Erfolg eingeführt. Sämtliche Mitarbeitende arbeiten nur noch bis Freitagmittag und haben quasi jede Woche ein verlängertes Wochenende! Dies konnten wir mit Anpassungen der Pausenzeiten und einer viertelstündlichen Verlängerung der Tagesarbeitszeit quasi ohne merkliche längere Tagesarbeitszeit realisieren. Im Weiteren schenken wir jedem Mitarbeiter jede Woche eine halbe Stunde und haben ohne Effizienzverlust die Wochenarbeitszeit bei gleichem Lohn reduziert. Überdurchschnittlich viele Bewerbungen neuer und ehemaliger Mitarbeiten scheinen uns recht zu geben.

Zur Person

Michael Tschirky, Mitglied des Vorstandes von Bauenschweiz und Präsident der Stammgruppe Gebäudehülle und Ausbaugewerbe

Michael Tschirky, dipl. Elektroinstallateur übernahm 1992 den elterlichen Betrieb Elektro Tschirky AG. In den Jahren 2007 bis 2017 gründete und übernahm er verschiedene Aktiengesellschaften im Installations-, Engineering- und Immobilienbereich. Michael Tschirky ist seit 2003 Mitglied des Zentralvorstands und seit 2015 Zentralpräsident von EIT.Swiss. EIT.Swiss ist Mitglied von Bauenschweiz.