10. Jul 2025

Aktionsplan Wohnungsknappheit: Umsetzung kommt voran, aber Handlungsdruck bleibt

Ein neuer Bericht informiert über den Stand der Umsetzung des Aktionsplans sowie über die Einschätzungen der daran beteiligten Akteure.

Wohnungsangebot hinkt der Nachfrage hinterher

Laut Umfrage des Bundesamts für Wohnungswesen (BWO) sind 84% der befragten Partner des Aktionsplans der Meinung, dass die Nachfrage das Wohnungsangebot übersteigt. 56% davon schätzen die Differenz gar als erheblich ein. Als Belege dafür werden der anhaltende Miet- und Preisanstieg sowie der Rückgang der Leerstandsquote genannt. Der Wohnungsmarkt bleibt somit auch ein Jahr nach Verabschiedung des Aktionsplans unter Druck.

Über die Hälfte der Massnahmen in Umsetzung

Positiv zu vermerken ist, dass sich über die Hälfte der 35 beschlossenen Massnahmen bereits in der Umsetzung befinden, viele darunter zielen auf eine Beschleunigung der Verfahren ab. Das ist ein entscheidender Schritt, um Bauprojekte schneller zu realisieren. Denn wie eine vor kurzem veröffentlichte Studie im Auftrag vom Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) und Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) zeigt, sind Einsprachen und Rekurse die mit Abstand wichtigsten Ursachen von verhinderten Wohnbauprojekten.

Was die Bauwirtschaft braucht

Die Bauwirtschaft braucht zügige und verlässliche Baubewilligungsverfahren, um Investitions- und Planungssicherheit bei Eigentümerschaften, Planenden wie auch Ausführenden zu gewährleisten.  Nur so können wir effizient bauen, sanieren und mehr Wohnraum für die Schweiz schaffen.

Folgende Punkte des Aktionsplans sind deshalb besonders wichtig:

  • Durchgängig digitale Prozesse in Planung, Bewilligung und Realisierung
  • Eindämmung missbräuchlicher Einsprachen
  • Erhöhung der Ausnützungsziffer, z. B. durch zusätzliches Stockwerk
  • Flexiblere Zonennutzung zwischen Wohnen und Arbeiten

Bauenschweiz hat sich an beiden von Bundesrat Parmelin einberufenen Runden Tischen zum Thema Wohnungsknappheit für diese Massnahmen eingesetzt und engagiert sich weiterhin für deren rasche Umsetzung. 

Ausblick

Der nächste Runde Tisch zur Wohnungsknappheit ist für 2026 geplant. Dann soll auch eine Standortbestimmung vorgenommen werden, basierend auf den Erkenntnissen einer zweite Umfrage zum Umsetzungsstand des Aktionsplans.